9. Tag - 20. Juli

Nach einer Übernachtung am Grenzstreifen westlich der A72 habe ich meine Sachen zusammengepackt. Als ich dabei bin, kommt Hermann, den ich bereits in Mödlareuth getroffen habe vorbei. Er ist 73 Jahre alt und läuft den südlichen Teil des Grünen Bandes. Er ging leider eine etwas andere Strecke als ich, sodass wir nicht zusammen laufen konnten. Ich kam dann in einen kleinen Ort und wollte mir Wasser besorgen. Leider gab es nichts und der Brunnen war ausgetrocknet. Glücklicherweise gab es am Ortsrand eine Saftpresserei, die Montag jedoch Ruhetag hat. Ich hatte aber Glück und zwei Mitarbeiterinnen holten irgendetwas ab. Ich fragte, ob sie etwas zum Trinken hätten und eine Frau brachte mir eine Flasche Apfelsaft und eine Flasche Wasser. Neben dem Betrieb war ein hölzerner Rastplatz, an dem ich mir noch einen Kaffee kochte. Ich hatte vor, an diesem Tag ca. 45 km bis zu einem Zeltplatz bei Altenhausen zu laufen. Auf dem Weg gab es noch eine Burg, die ich natürlich nicht ausließ. Beim Wiederabstieg wollte ich nicht auf den Kolonnenweg zurück, sondern abkürzen. Leider führte diese Abkürzung quer durchs Gebüsch und ich kam zerkratzt und geschunden wieder auf meinen Pfad zurück. Die Fliegen und Bremsen (lokal Bramen oder so ähnlich) drumherum waren eine starke Belastung. Ich habe mir die Arme mit Spriritus eingerieben, um die Fliegen zu vertreiben. Viel gebracht hat es leider nicht. Glücklicherweise kam ich nach ein paar weiteren Kilomentern an einen Brunnen bei einem Dorf, das durch die DDR-Diktatur geschleift wurde. Hier konnte ich mich waschen und erfrischen. Ich kam dann nach Bad Colberg, trank und aß etwas und ging weiter den direkten Weg nach Autenhausen. Dort angekommen, fand ich auch den Zeltplatz. Das war allerdings mehr eine Art Pfadfinderplatz und ich war der einzige dort. Er war neben einem Schwimmbad. Ich baute meine Hängemate zwischen den Balken einer Veranda auf und genoss noch die kalte Dusche vorm Schwimmbecken.

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