13. Tag - 24. Juli

Die Nacht verbrachte ich kurz vor der A71 auf einem Feld. Beim Zusammenpacken kam ein Bauer und wir unterhielten uns über die Grenze. Er erzählte mir, dass hier einmal ein DDR-Grenzsoldat flüchtete und dabei von seinem Offizier auf westlichem Gebiet erschossen wurde. Als dies bekannt wurde, gab es ein monatelanges Aufgebot von Amerikanern und Bundesgrenzschutz; vermutlich zum Zwecke der Machtdemonstration.

Als ich dann weiterlief überquerte ich zuerst die A71 und kam dann nach Schwiegershausen. Bei einem Fleischer bekam ich Wurstbrötchen, Schokolade, Eis und Wasser. Ich machte dann in Schwiegershausen eine kurze Kaffeepause. Dann ging ich weiter und kam an einem Friedens- bzw. Einheitsdenkmal vorbei. Ursprünglich wollte ich bis kurz vor Fladungen laufen. Dann sah ich auf der Karte den Ort Weimarschmieden und erinnerte mich, dass dort ein Wirtshaus ist. Ich rief bei den Leuten an und fragte wie lange es Abendessen gibt. Die Frau meinte bis acht Uhr und ich sagte, dass ich erst gegen neun Uhr da sein kann. Sie sagte ok und bot mir an, im Garten zu zelten. Es war etwa dreiviertel sieben und ich hatte noch 16 km bis Weimarschmieden. Also musste ich mich sputen, um dort rechtzeitig anzukommen. Die Aussicht auf eine warme Mahlzeit und Bier lies mich dies jedoch so ziemlich auf die Minute schaffen. Erschöpft in Weimarschmieden angekommen, saß Hermann mit der Wirtin vorm Gasthaus und wir haben eine Weile gequatscht. Planmäßig wollte er bereits auf seinem Zimmer sein, sodass es Zufall war, dass wir uns hier überhaupt trafen. Zum Abendessen gab es einen leckeren Saibling. Da kein Zimmer mehr frei war, habe ich im Garten des Wirtshauses im Hängemattenzelt übernachtet. Meine Wäsche hat man mir auch gewaschen. Das war wirklich ein sehr schöner Abend.

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